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Geschichte/Politik

Die DDR war kein Unrechtsstaat
(Lothar de Maiziere)

Jawohl, Herr de Maiziere,
die DDR war kein Unrechtsstaat,
vielmehr hatte sie mit Androhung von Höchststrafen
alles Wichtige rechtlich geregelt.

Für Mord, Sabotage und Spionage
gab´s den Genickschuss,
für "staatsfeindliche Hetze"
10 Jahre Gefängnis.

"Republikflucht"
wurde mit acht Jahren Freiheitsentzug geahndet,
"ungesetzliche Kontaktaufnahme"
mit fünfjähriger Haft bestraft.

Gleiches geschah bei "Zusammenrottung
zwecks Verfolgung gesetzwidriger Ziele".
"Staatsverleumdung "- etwa durch politische Witze -
wurde mit zwei Jahren Freiheitsstrafe belegt.

Die Verfassung garantierte viele bürgerlichen Rechte
und erklärte selbst das Postgeheimnis für unverletzbar.
Wer die Probe auf´s Exempel machte,
bekam´s allerdings mit Mielkes Schergen zu tun.

Nur eins, tatsächlich nur eins, war völlig ungeregelt
und deshalb absolut unberechenbar:
Die Gewährung der Ausreise aus diesem Stasistaat,
in dem "die Partei immer Recht hatte."

Aber sonst war alles juristisch geordnet.
Die DDR war wirklich kein Unrechtsstaat.

(2010)

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